Berufsschulstandort – Metallbereich in Hünfeld – Droht die Schließung?

Eiterfelder und Rasdorfer Firmen befürchten großen Nachteil bei der Nachwuchsgewinnung für Auszubildende

Wie uns die Spitzenkandidat der Eiterfelder SPD und der Rasdorfer SPD, Georg Nophut und Wolfgang Deißenroth mitteilten, sind die ortsansässigen Unternehmen Ebner GmbH & Co. KG, K. Ley GmbH & Co. KG, Eiterfeld und Josef Wiegand GmbH & Co. KG, Rasdorf in großer Sorge. Zu Beginn des Jahres 2019 haben die Firmen aus der Presse erfahren, dass der Landkreis und das Schulamt auf Anraten des Landes Hessen sogenannte „Kompetenzzentren“ aufbauen sollen. Ziel ist es, die Kompetenzen der beiden Standorte Fulda und Hünfeld zu bündeln um nicht mehr eine Berufsschulklasse Metall je Schulstandort aufrechterhalten zu müssen.

Auf Nachfrage der Unternehmen beim Landkreis Fulda, hat man auf das Schlagwort „Industrie 4.0“ verwiesen. Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung für moderne Fertigungsunternehmen dar. Dies betrifft jedoch eher die Automobilindustrie und weniger die Industrie in unserer Region.

Die Industriebetriebe im nördlichen Teil des Landkreises fühlen sich übergangen und befürchten erhebliche Nachteile bei der Besetzung von Ausbildungsstellen. Alle Firmen besetzen durch ihre geographische Lage des Fertigungsstandortes einen Großteil ihrer Ausbildungsplätze mit Jugendlichen aus dem benachbarten Thüringen. Die Auszubildenden haben in erster Linie Hauptschul- und Realschulabschluss. Aufgrund ihres Alters sind sie noch nicht mobil, wie ein Abiturient oder Geselle mit 19 Jahren, welcher meist schon ein Auto besitzt. Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsanbindungen ist daher unabdingbar, gestaltet sich jedoch als überaus kompliziert, wenn zum Schulbeginn um 8:00 Uhr, der Auszubildende aus dem Wartburgkreis nach Fulda in die Ferdinand-Braun-Schule anreisen muss.

Der geplante Berufsschulstandort in Fulda stellt somit ein weiters Hindernis in der Auswahl der Berufsausbildung dar. Die drei Betriebe, die individuelle Anlagen produzieren und Mitarbeiter mit hohen handwerklichen Fähigkeiten beschäftigen, befürchten einen erheblichen Nachteil am Ausbildungsmarkt bei der Besetzung der Ausbildungsstellen.

Die Spitzenkandidaten Nophut und Deißenroth können die Sorgen der Firmen nachvollziehen und beschäftigen sich seit einiger Zeit intensiv mit diesem Thema und möchte gerne, gemeinsam mit den Betrieben auch weitergehende Konzepte bei der Suche von Auszubildenden erarbeiten.

In den Gesprächen mit den Eiterfeldern und Rasdorfer Firmen wurde der Konrad-Zuse-Schule viel Lob ausgesprochen und das sehr gute Verhältnis zwischen den Ausbildungsbetrieben und der Lehrerschaft hervorgehoben. Der Standort Hünfeld ist im Metallbereich seit mehreren Jahrzehnten der Prüfungsstandort der IHK Fulda, was die Qualität der Berufsschule verdeutlicht. Desweitern ist zu erwähnen, dass die Firmen FFT Produktionssysteme GmbH & Co KG, Wagner GmbH &Co KG, Osthessen Netz GmbH, sowie Medical Möller, welche alle in Fulda ansässig sind, ihre Auszubildenden zur Berufsschule nach Hünfeld schicken und nicht nach Fulda. Es handelt sich um ca. 200 – 300 Berufsschüler, die der Konrad-Zuse-Schule in Hünfeld bei der Bildung des Kompetenzzentrums – Metall – in Fulda verloren gehen.

Mit dieser Entscheidung wird ein angesehener Berufsschulstandort zerstört!

Noch hat der Kreistag die Auflösung der Berufsschulklasse „Metall“ nicht beschlossen. Nophut sieht jedoch durch das wirtschaftliche Übergewicht der Stadtregion Fulda die große Gefahr, dass der Standortwechsel vollzogen wird. Sollte die Metallklasse geschlossen werden, wird der ländliche Raum innerhalb unseres Landkreises erheblich benachteiligt. Es entsteht der Eindruck, vergleichbar wie bei der Wahlkreisreform zur Landtagswahl, dass Eiterfeld nach Bad Hersfeld abgeschoben werden soll.

Eiterfeld ist eine der flächengrößten Gemeinden im Landkreis Fulda, und zahlt mit über 5.Mio. € Kreis- und Schulumlagen einen erheblichen Beitrag in die Kreiskasse nach Fulda. Die beiden Ortsvereine Eiterfeld und Rasdorf fordern an, das Bilden des Kompetenzzentrum – Metall – in Fulda noch einmal zu überdenken und dabei auch die Interessen der Randgemeinden des Landkreises, sowie den Metallbaufirmen von überregionaler Bedeutung, zu berücksichtigen.

Um den ländlichen Raum zu stärken, favorisieren die SPD Eiterfeld und die SPD Rasdorf die Bildung des Kompetenzzentrum – Metall – am Schulstandort Hünfeld.

Weil Hünfeld in der Mitte zwischen Eiterfeld und Fulda, sowie Rasdorf und Fulda liegt, die ortsansässigen Firmen für Auszubildende attraktiv bleiben, die guten öffentlichen Verkehrsanbindungen zwischen Hünfeld und Fulda genutzt werden können und eine qualitativ hochwertiger Schulstandort bestehen bleibt, so Nophut abschließend.